
E-Bike-Tuning – keine gute Idee!
Klar macht schnelles Fahren Spaß. Und wie bei allen Fortbewegungsmitteln wird schnell darüber nachgedacht, wie man das Beste aus seinem Fahrzeug machen kann. Auch für E-Bikes gibt es Tuning-Möglichkeiten, die höhere Geschwindigkeiten erlauben. Allerdings ist Tuning mittels Chips oder Dongels im Straßenverkehr verboten, kann den Versicherungsschutz beeinträchtigen und birgt sicherheitstechnische Risiken. Sind ein paar km/h schneller dir das wert?
Wie funktioniert Tuning am E-Bike?
Beim E-Bike-Tuning wird dein Rad so modifiziert, dass der Motor mehr Leistung erbringt und du damit höhere Geschwindigkeiten – über die erlaubten 25 km/h hinaus – fahren kannst. Früher konnte in den Einstellungen der Radumfang geändert werden, was moderne Systeme unterbinden, weshalb zum Tuning nach anderen Möglichkeiten gesucht wurde.
Ein in den Speichen verbauter Magnet misst in Kombination mit einem Sensor am Rahmen beim E-Bike die Geschwindigkeit. Zwischen Sensor, Magnet und Steuerung kann ein Dongle integriert werden, der jedes zweite Signal unterdrückt. Damit „denkt“ dein Rad, es wäre nur halb so schnell und fährt bis zu 50 km/h.
Tuning mittels Chip ist etwas komplizierter. Der Chip wird auch zwischen Sensor und Magnet eingebaut. Zusätzlich wird der Magnetsensor am Rad mit einem Kästchen ausgestattet und der Magnet etwas verschoben. Ab einem Tempo von 16 km/h drittelt der Chip die Geschwindigkeitssignale. Auch hier denkt also das System, es würde eigentlich langsamer fahren und ermöglicht höhere Geschwindigkeiten. Manchmal ist es auch möglich, mit der App des Chips die Drosselung zu löschen und das Tempo anzupassen.
Pro und Contra Tuning
Durch ein Tuning wird also die Motorleistung erhöht. Du kannst schneller beschleunigen, fahren und profitierst länger von der Motorunterstützung. Also kannst du auch größere Entfernungen innerhalb kürzerer Zeit überwinden. Dem gegenüber sollte dir bewusst sein, dass getunte Bikes nicht der StVZO entsprechen und nicht in der Öffentlichkeit gefahren werden dürfen. Wirst du mit einem getunten Bike erwischt, hagelts ein Bußgeld.
Da ein Tuning einen manipulativen Eingriff in das System bedeutet, verlierst du auch die Garantie auf deinen Antrieb. Nicht zu unterschätzen sind auch die größeren Sicherheitsrisiken, die mit den höheren Geschwindigkeiten einhergehen. Unfälle bei höherem Tempo können mit schweren Verletzungen verbunden sein. Und auch dann, wenn es zu einem Unfall kommt, birgt ein getuntes Bike Nachteile: Deine Haftpflichtversicherung könnte die Regulierung von Schäden ablehnen, sodass du auf den Kosten sitzen bleibst!
Gibt es Alternativen?
Um höhere Geschwindigkeiten fahren zu können oder von mehr Motorunterstützung zu profitieren, ist nicht unbedingt ein Tuning notwendig. Die bessere – weil legale – Alternative zum E-Bike-Tuning sind S-Pedelecs. S-Pedelecs unterstützen dich bis zu einer Geschwindigkeit von 45 km/h statt der üblichen 25 km/h. Für diese E-Bikes benötigst du aber einen Führerschein Klasse AM und ein Versicherungskennzeichen. Und mit einem S-Pedelec bis du nicht nur schnell, sondern auch legal unterwegs!