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E-Bike im Winter fahren?

E-Bikes und Pedelecs haben neben der Motorisierung eines gemeinsam – den Akku, der seine optimale Leistung bei durchschnittlichen Temperaturen zwischen 10 C° bis 20 C° abliefern kann. Und wie alle Batterien mögen auch Akkus weder zu viel Hitze noch zu viel Kälte. Extreme Temperaturen könnten der Leistungsfähigkeit von herkömmlichen Akkus schaden. Dies gehört zu den Gründen, warum viele ihr E-Bike entweder über den Winter gar nicht fahren, oder aber sich um ihren teuren Akku sorgen.

Die Akkus von elektrischen Fahrrädern reagieren empfindlich auf Kälte. Minusgrade können die Kapazität reduzieren. Bei niedrigen Temperaturen verringert sich wegen der damit verbundenen Erhöhung des elektrischen Widerstandes die Reichweite um durchschnittlich 25 % im Vergleich zu den Sommermonaten. Bei dauerhafter Lagerung kann es ab Temperaturen um den Gefrierpunkt zu Tiefenentladungen kommen und der Akku lässt sich nicht mehr richtig aufladen.

E-Biken in der kalten Jahreszeit

Radfahren kann auch in der kalten Jahreszeit Spaß machen. Moderne Elektro-Antriebe mit Akku funktionieren auch bei leichten Minustemperaturen. Viele Hersteller sagen sogar eine Leistungsfähigkeit bei Temperaturen zwischen – 10 C° und + 50 C° zu. Wichtig ist nur, das E-Bike vor den schädlichen Einflüssen durch Nässe, Schnee, Eis oder Streusalz zu schützen und für die eigene Sicherheit zu sorgen. So muss beispielsweise mit rutschigen Untergründen gerechnet werden, weshalb der regelmäßigen Reinigung und Wartung der Bremsen eine besondere Rolle zukommt.

Selbst Winterreifen gibt es nicht nur für Autos, sondern auch für Fahrräder. Die Reifen bestehen aus einer speziellen Gummimischung und bieten ein griffigeres Profil. Für Eis- und Schnee-Fahrten gibt es auch Fahrradreifen mit Spikes und Neopren-Hüllen für Akkus. Wer mit dem Rad zur Arbeit fährt, sollte auf eine ausreichend starke Beleuchtung am Bike achten.

E-Biken in der kalten Jahreszeit

Generell gilt, dass der Verschleiß am E-Bike im Winter höher ist als im Sommer. Nässe und Streusalz greifen alle Komponenten an, weshalb insbesondere in der kalten Jahreszeit Reinigung & Pflege des Bikes nicht vernachlässigt werden dürfen. Bei der regelmäßigen Funktionsprüfung von Bremsen und Gangschaltung empfiehlt es sich, gleichzeitig auch Kette und Schaltung zu schmieren. Auch der Reifendruck sollte kontrolliert werden, weil die Luft aus den Reifen in kalter Umgebung schneller entweicht.

Kleidung nach dem Zwiebel-Prinzip

Neben dem winterfesten Bike sollte auch die Kleidung den Witterungsverhältnissen angepasst werden. Bewährt hat sich ein Outfit nach dem mehrlagigen Zwiebel-Prinzip, bei dem über einer atmungsaktiven Basis warme und feuchtigkeitsregulierende Kleidung getragen wird. Die letzte Lage sollte reflektierend sowie wasser- und winddicht sein.

Im Winter empfehlen sich zusätzlich warme Fahrradhandschuhe, dicke Radsocken und Mützen, die unter dem Helm getragen werden können. Überschuhe aus Neopren halten an nassen Tagen die Füße trocken.

E-Bike und Akku richtig lagern

Wer sein Bike den Winter über nicht nutzen möchte, muss sich Gedanken über die Einlagerung machen. Gleiches gilt bei Frost für Unterbrechungen und Pausen; beispielsweise bei Shoppingtrips oder während der Arbeit.

E-Bikes und Pedelecs sollten generell trocken und bei Temperaturen zwischen 10 C° und 20 C° gelagert werden. Aus diesem Grund sollten E-Bikes auch nicht über Nacht draußen stehen. Selbst eine unbeheizte Garage könnte bei Frost zu kalt sein und den Akku schädigen. Ist ein Unterstellen in Innenräumen nicht möglich, kann notfalls ein Regen- oder Schneeschutz mittels Thermo-Schutzhülle erfolgen.

Wichtig ist aber, im Winter den Akku des E-Bikes mit in die Wohnung oder das Haus zu nehmen, um ihn bei Raumtemperatur wieder zu laden oder aufzubewahren. Auch bei Pausen sollte der Akku mitgenommen werden, wenn draußen Minusgrade herrschen. So kann bei niedrigen Temperaturen einer Entladung vorgebeugt werden.

Eine fachgerechte Akku-Pflege sorgt für eine längere Lebensdauer der Fahrrad-Batterie. Ein weit verbreiteter Fehler ist, dass E-Bikes mit vollgeladenem Akku in die Winterpause geschickt werden. Ideal wäre hingegen eine Akkuladung zwischen 30 bis 70 % während des Winterschlafs: Voll geladene Akkus entladen sich bei längerer Lagerung von selbst. Ist die Batterie zu Winterbeginn aber bereits leer, könnte bis zum Frühjahr eine Tiefenentladung entstehen. Es ist nicht sinnvoll, den E-Bike-Akku über Wochen einfach am Ladegerät angeschlossen zu lassen. Auch wenn moderne Systeme eine Überladung erkennen, können immer Fehler auftreten.

In der Winterpause sollte der E-Bike-Akku also in Innenräumen gelagert und regelmäßig alle zwei bis drei Monate auf den Ladezustand überprüft werden. So ist es möglich, den Akku bei Bedarf nachzuladen.

Aber Achtung: In der Vergangenheit kam es in Kellern von Mehrfamilienhäusern zu Bränden durch defekte E-Bike-Akkus. Das Laden eines Lithium Akkus ist immer mit chemischen Prozessen verbunden. Lithium ist leicht brennbar. Bei Anwendungsfehlern oder technischen Defekten kann eine thermische Reaktion und im schlimmsten Fall ein Brand ausgelöst werden, bei dem ein Akku bis zu 1000 C° entwickeln kann. Solche Brände müssen mit speziellen Feuerlöschern und Löschmitteln bekämpft werden. Ladevorgänge müssen daher immer beaufsichtigt werden.

Letztendlich bedarf es sowohl beim Fahren als auch beim Aufbewahren von E-Bikes und Pedelecs nur etwas Vorbereitung, Sorgfalt und Pflege. Unterstützung hierfür gibt es von antidot